Medine

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Schopfloch hat eine uralte Fastnachtstradition. Der Drudenzug, oder das Drudenauspeitschen, soll nach einer Überlieferung aus der heidnischen Zeit stammen, und wurde von der Arbeiterbevölkerung Schopflochs von Generation zu Generation weitergetragen. Der Drudenzug hat sich in seiner Form bis heute erhalten.

Als in den Jahren nach 1933 dieser Brauch zu verebben drohte, fanden sich 19 Idealisten zusammen, um diese alte Überlieferung zu erhalten.

Im Nebenzimmer des damaligen Gasthaus “Zum Adler”, traf man sich im Spätherbst 1937 zu einer ersten Besprechung. Schon bei dieser ersten Zusammenkunft wurde der Entschluss gefasst, einige Wochen vor dem Fastnachtsdienstag Elferratssitzungen abzuhalten, um so die Bevölkerung von Schopfloch wieder mehr an den fastnachtlichen Gedanken heranzuführen.

Mit großem Eifer ging es während der Wintermonate an die Arbeit, denn man war vor allem bestrebt, eine echte Volksfastnacht aufzuziehen, was den 19 Akteuren auch völlig gelang. Der Erfolg war überaus gut, um das eigentliche Ziel, eine regere Beteiligung am Drudenauspeitschen zu erreichen.

Leider kam nun nach zwei Jahren Elferratssitzungen der zweite Weltkrieg, und es folgte die große Zwangspause.

Im Jahre 1947 wurde der Gemütlichkeitsverein Schopfloch gegründet, dessen Vorsitzender Heinrich Ehrmann (Brähme Heiner) es war, der die Elferratssitzungen wieder ins Leben rief. Zehn Jahre vergingen, bis 1949 wieder eine Elferratssitzung in Schopfloch ablaufen konnte.

Als im Jahre 1953 in Nürnberg der Landesverband Franken im Bund Deutscher Karneval gegründet wurde, waren auch wir Schopflocher unter den acht Gründungsgesellschaften. Bis dahin war der Gemütlichkeitsverein Schopfloch als Veranstalter der Eferratssitzungen der Träger der Schopflocher Fastnacht. Infolge seiner nunmehrigen Zugehörigkeit zum Bund Deutscher Karneval wurde der Gemütlichkeitsverein Schopfloch in Fastnachtsgesellschaft Medine Schopfloch umbenannt.